Symposium (2015)
Symposium, von Elisabeth Bakambamba Tambwe, basiert auf der Überwindung von Barrieren zwischen verschiedenen künstlerischen Praktiken unter Einbeziehung post-kolonialer politischer Aspekte. Durch Bewegung, Klang, Videoinstallation, und gelesenen Textpassagen untersucht ihre Performance die Beziehung zwischen Ethnozentrismus und Ausgrenzung, soziokulturelle Zugehörigkeiten und Geschichtsschreibung, die immer ideologischen Verzerrungen unterliegen. Es geht darum das Andere und den Anderen, das Unbekannte darzustellen – diejenigen Völker und Menschen die bestenfalls als Figuranten der Geschichte vorkommen, welche meistens verleugnet werden, oder als Träger von Stereotypen beschuldigt werden, obwohl sie oft, unterschwellig in Einzelaktion oder im Kollektiv, eine entscheidende historische und emanzipatorischen Rolle spielen. Das Vorstellung des Anderen ist immer auch eine Hinterfragung des Selbst, und der offiziell vermittelten historischen Wahrheiten – manchmal honorabler manchmal schmerzhafter – die zu Entfremdungen und Verleugnungen führen mit all den psychosozialen Implikationen die oft zu einer unterwürfigen Attitude der Unterwerfung unter den globalen Status quo führen und an die (An)Forderungen der global etablierten Kräfte, trotz der Tatsache, dass die Völker der Zentren der globalen Macht auch einen hohen Preis zahlen, weil sie an den gleichen Auswirkungen ebendieser strukturellen Gewalt leiden.
Symposium ist engagiertes Tanztheater welches Denken und Fühlen nicht trennt, mit ironischem und provokantem Witz das desaströse Weltgeschehen kommentiert, indem politische Hinterfragung durch das Vokabular der Choreographie den Zuschauer unmerklich als Teil eines immer wieder neu geplanten, aber niemals erreichbaren konzilianten Symposiums einbezieht – illustrativ für vorgespiegelte Versprechen, die sich in einer brutalen und absurd verschachtelten Realität verlieren, in der bestenfalls die Selbstbefriedigung ein Hoffnungsschimmer ist.
Besetzung
KONZEPT / CHOREOGRAFIE: Elisabeth B. Tambwe
PERFORMER / TÄNZERIN: Elisabeth B. Tambwe, Adriana Cubides, Radek Hewelt
DRAMATURGISCHE SUPPORT: Johannes Maile
THEORETISCHE CONSULTING: Baria Mourad
SZENOGRAFIE: Elisabeth B. Tambwe, Gregory Crapet
OBJEKTE DESIGN: Gregory Crapet
VIDEO UND MUSIK TECHNIKER : Nicolas Spencer
LICHT DESIGN: Peter Thalhammer
FORSCHUNG SUPPORT: Alex Mabes, Benoit Jouan
BILDER : ©Christopher Ohmeyer
Produktion
PRODUKTION: Dig Up Productions
CO-PRODUKTION: Tanzquartier Wien, Dance Web in the framework of Life Long Burning
MIT UNTERSTÜTZUNG VON:
- Nada Local studio
- The City of Vienna (Municipal Department for Cultural Affairs)
- The Culture Programme of the European Union
Externe links
Daten und Orte
09 januar 2015, TQW / Halle G, Tanzquartier, Museumsplatz 1, A-1070 Wien
25 – 27 juli 2015, Impulstanz Festival, Odeon Theater, Wien
24 – 25 oktober 2015, WASP Bucharest, eXplore dance festival
Presse
Tanzen durch postkoloniale Welten – Michael-Franz Woels – FAQ
Alles auf die Bühne! – Elisabeth Ritonja – European Cultural News
Co-production „Symposium“ by Elisabeth Tambwe – lifelongburning
Wenn der Tanz neugierig ins Museum geht
Impulstanz: Flucht ins Paradies der Würgeengel – Helmut Ploebst – Der Standard
Ein Präsident spricht aus dem Pornoheft – Helmut Ploebst – Der Standard