Für ihre erste gemeinsame Arbeit schlug die Choreografin und bildende Künstlerin Elisabeth Bakambamba Tambwé der Regisseurin Monika Gintersdorfer „Fragments d’un discours amoureux“ von Roland Barthes als Ausgangspunkt vor. Dieser 1977 veröffentlichte Text ist ein Raum zum Nachdenken und ein Plädoyer für die Philosophie der leidenschaftlichen Liebe.
Barthes unterteilt die verschiedenen Aspekte der Liebe in „Denkfiguren“, die einen Text ohne zugrundeliegende Erzählung, Hierarchie oder Entwicklung schaffen; durch die alphabetische Reihenfolge stehen die Sequenzen nebeneinander, sind unverbunden und gleichgewichtig.
Die Liebe ist eine unbekannte Situation, in der man sich verirren kann. Menschen, die ständig die Kontrolle über ihr Leben haben wollen, werden leidenschaftliche, verzweifelte Liebe (vermeiden). Menschen, die Angst haben, zu fallen, die alles wie ein Objekt manipulieren wollen, werden sich von der Liebe distanzieren. Die Liebenden schwimmen inmitten eines Paradoxons, in einer permanenten Verzerrung von Zeit und Raum, in der die Anwesenheit und vor allem die Abwesenheit des geliebten Menschen lebensentscheidend wird. Hier ist es in der Tat diese Figur, die Barthes die Figur der Entbehrung nennt: die Abwesenheit.
Ein sehr einfaches Dispositiv, nahe an einem Kommunikationsnetz. Die Performer, die Installation von Kabeln, der Bildschirm und die Kamera koexistieren auf derselben Bühne. Diese Performance ist in gewisser Weise ein Versuch der kritischen Erkundung unserer Beziehung zum Anderen.