Salon Souterrain : Nowtopia – 09. April 2025 @19.30 Uhr – WUK

Salon Souterrain : Nowtopia

2050. Wien. Wo stehen wir? Ist es wirklich utopisch zu hoffen, dass wir die Fakten endlich ernst nehmen und Maßnahmen ergreifen? Der Aufstieg nationalistischer Parteien in Europa und die Rückkehr reaktionärer Figuren wie Trump zeigen eine eklatante Missachtung der Klimakrise und eine Fixierung auf kurzfristige Strategien. In diesem Klima der Unsicherheit und Polarisierung wird es umso dringlicher, alternative Wege zu denken. Welche Vorstellungen können uns helfen, bessere Zukünfte zu entwerfen? Welche individuellen oder kollektiven Geschichten inspirieren unsere Visionen? Salon Souterrain: Nowtopia rückt die Kunst ins Zentrum der Debatte und schafft einen Raum, um Perspektiven zu erweitern und drängende Fragen neu zu verhandeln.

Salon Souterrain

Der Salon Souterrain, initiiert von der Künstlerin Elisabeth Bakambamba Tambwe, ist eine Veranstaltungsreihe, die soziale Fragen in einem künstlerischen Format verhandelt. Der Projektraum wird zu einem offenen Raum, der zugleich Bühne, Ausstellung und Treffpunkt ist. Durch Diskussionen, Performances, Musik und künstlerische Experimente entstehen neue Verbindungen und Perspektiven. Der Salon schafft nicht nur soziale Begegnungen, sondern hinterfragt auch Themen wie Territorialität, Zugehörigkeit und Dezentralisierung von Kunst und Kultur. Er ist ein Ort, an dem künstlerische Fiktion Grenzen öffnet – symbolisch und real.

Teilnehmer*innen/Credits

künstlerische Leitung: Elisabeth Bakambamba Tambwe
Diskussion/Künstler*in: Nicolas Freytag, Anna Vasof
Performance/Musik: Alex Franz Zehetbauer
Performance/Licht & Sound: Stefano D’Alessio
Performance/Tanz: Mzamo Nondlwana
Performance/Voice: Stina Fors
Experimentelle Violine: Emily Stewart
DJ: Karin Cheng aka Kamehameharin

Team: Indra Jäger (Produktion), Benoît Jouan (Recherche), François Ntambue Tambwe (Web), David Pujadas Bosch (Dokumentation)

Mit freundlicher Unterstützung der Stadt Wien MA7
Salon Souterrain von Dig Up Productions
In Zusammenarbeit mit WUK performing arts / Projektraum, Château Rouge und AIL/Angewandte Interdisciplinary Lab

BIOS

Nicolas Freytag ist ein Schweizer Maler, der Fragen der kunsthistorischen Tradition in Resonanz mit neuen Formen der Bildproduktion erforscht. Indem er Analogien und Verzerrungen sammelt, sei es in der Haltung einer Figur oder in der Entfaltung einer Landschaft, bringt er Schichten verschiedenster Quellen und Medien auf eine halbtransparente Polyesterfolie. Die heterotopischen Räume, die er malt, stellen Territorien dar, die in einem Spannungsverhältnis zum Pferdestall stehen. Transformationsprozesse, die ihre Umgebung stören, aber durch ihre Aufhängung fälschlicherweise beruhigt werden. https://www.nicolasfreytag.com

Anna Vasof ist Architektin, Medien- und zeitbasierte Künstlerin. Sie studierte Architektur an der Universität von Thessalien (2010) in Griechenland und Transmedia Art (2014) an der Universität für angewandte Kunst in Wien. Seit 2004 wurden ihre Videos und Kurzfilme auf mehreren Festivals präsentiert und teilweise ausgezeichnet. Im Jahr 2020 schloss sie ihre Doktorarbeit über eine von ihr entwickelte kinematografische Technik mit dem Titel „Non Stop Stop Motion“ ab. Sie arbeitet nun an der Entwicklung und dem Bau innovativer Mechanismen für die Produktion kritischer Videos, Filme, Aktionen und Installationen. https://annavasof.net

Karin Cheng alias Kamehameharin bewegt sich zwischen den Welten von Tanz und Musik. Geprägt von der Realität ihres eigenen Lebens, ist sie fasziniert von transkulturellen Geschichten, transformativen Erzählungen und verkörperten Ermächtigungsstrategien. Diese vielschichtigen Perspektiven sind ein integraler Bestandteil ihrer aktuellen künstlerischen Praxis. Karin genießt es, mit intuitiver Leichtigkeit eine Verbindung herzustellen – ihre Dialoge entfalten sich mit ruhiger Absicht und fließend. Geleitet von einer tiefen Zuneigung für Musik und Bewegung, teilt Kamehameharin diese Synergie durch ihre Auswahl.

Emily Stewart, geboren in London und aufgewachsen in Costa Rica, ist eine klassisch und im Jazz ausgebildete Geigerin, die seit 2002 in Wien lebt. Schon früh beschäftigte sie sich mit Improvisation und verschiedenen anderen Musikstilen, was sie zu einer gefragten Künstlerin gemacht hat, vor allem in experimentellen und Crossover-Projekten und als Studiomusikerin. Sie trat u.a. mit Soap&Skin, Violetta Parisini und dem schwedischen Jazzpianisten Jan Lundgren bei verschiedenen Festivals und an verschiedenen Orten in Europa auf. Als Theatermusikerin arbeitet sie seit 2016 mit der amerikanischen Performancegruppe Saint Genet zusammen, war von der Spielzeit 2017/2018 bis zur Spielzeit 2020/2021 als Bühnenmusikerin in verschiedenen Produktionen am Wiener Burgtheater engagiert und wirkte bei Jacqueline Kornmüllers Produktionen Ganymed in Power (2020/2021) und Ganymed Bridge (2023) im Kunsthistorischen Museum Wien mit. 2021 komponierte sie den Soundtrack für Sebastian Brauneis Film 1 Verabredung im Herbst (2021) sowie die Theatermusik für Fritzi Wartenbergs Inszenierung von Der Schriftsteller am Berliner Ensemble (2022/2023). Ihr erstes Album The Anatomy of Melancholy wurde 2020 auf dem Wiener Label col legno music veröffentlicht.

Zusammenarbeit u.a. mit: Soap&Skin, Jan Lundgren, Gary Husband, Michael Mantler, Wolfgang Puschnig, Asja Valcic, Bohatsch&Skrepek&Stewart, Matthias Jakisic, Lukas Lauermann, Koehne Quartet, Vienna Improvisers Orchestra, Velvet Elevator & Die Strottern, Golnar Shahyar, Klaus Paier, Peter Havlicek, Mahan Mirarab’s Acoustic Diaries, Jim Rotondi, Nenad Vasilic, Jazzwerkstatt Wien, OnQ Ensemble, Tobias Vedovelli, Leonhard Skorupa, Clemens Wenger, Lukas Kranzelbinder, Hannes Löschel, André Heller, Belle and Sebastian, OSKA, Violetta Parisini, Studio Dan, Neuschnee, Iris Electrum, Philipp Kienberger Quintett, Studio Dan, Johanna Orisini-Rosenberg, God’s Entertainment, Saint Genet, Wilfried, Little Big Sea, Hearts Hearts, Rambo Rambo Rambo, Yasmo und die Klangkantine, Felix Kramer, Franui and Nico and the Navigators, Florianer Tanzlgeiga, Rosa Sánchez. ..emily-stewart.com

Stefano D’Alessio wurde Ende der 80er Jahre in Triest (Italien) geboren, wo er in der Nähe der slowenischen Grenze im Salzwasser schwamm, in Metal-Bands spielte und lokalen Wein genoss. Seit über einem Jahrzehnt arbeitet er als Medienkünstler, Regisseur, Performer, Musikkomponist und Pädagoge. Seine Arbeit umfasst audiovisuelle Kompositionen, interaktive Performances und Medieninstallationen, die regelmäßig auf internationalen Festivals präsentiert werden. Außerdem leitet er Workshops und unterrichtet an verschiedenen europäischen Universitäten, darunter die Universität für angewandte Kunst Wien, die IUAV Universität Venedig, die Kunst Universität Linz und Hyper Island Stockholm. Seine Forschung konzentriert sich auf durch das Internet verursachte gesellschaftliche Probleme und untersucht, wie das Web und seine Derivate das menschliche Verhalten und den Körper beeinflussen. Seine Praxis konzentriert sich auf die kommunikative Mensch-Maschine-Interaktion und entwickelt interaktive audio-visuelle Instrumente, die für die Ausführenden ausdrucksstark und für das Publikum verständlich und bedeutungsvoll sind. Seine Stücke integrieren den menschlichen Körper als aktives Element in enger Interaktion mit der Technologie, wobei Klang, Licht, Bild und Körperlichkeit zu gleichberechtigten Partnern werden. Stefano hat einen BA in Visueller und Darstellender Kunst von der IUAV Universität Venedig und einen Magisterabschluss in Transmedialer Kunst bei Brigitte Kowanz an der Universität für angewandte Kunst Wien. Im Jahr 2021 wurde er mit dem Startstipendium für Medienkunst des österreichischen Bundesministeriums für Kunst und Kultur ausgezeichnet. Er lebt und kreiert derzeit in Wien, Österreich.

Stina Fors (geb. 1989, SE) Mit einem gewissen Sinn für das Absurde und Seltsame kreiert Stina Fors einzigartige, einmalige Auftritte. Als autodidaktische Schlagzeugerin und schockierende Sängerin tourt Fors mit ihrer Ein-Frau-Punk-Band Stina Force, einer Band, die man unbedingt live erleben muss – und die sich durch Spontaneität auszeichnet – kein Auftritt gleicht dem anderen. Ausgedehntes Bauchreden und Obertonschreie sind in ihrer jüngsten Arbeit „A Mouthful of Tongues“ zu sehen und zu hören – eine magische Show, bei der die Stimme vom Körper der Darstellerin losgelöst erscheint. Ihre Arbeit ist vollgepackt mit Spannung, Humor und roher Kraft. Außerdem gibt sie ihr Wissen weiter und vermittelt Techniken, um extreme Stimmen wie Todesknurren zu erzeugen, ohne die Stimme zu beschädigen. Stina studierte Choreografie an der SNDO-Schule für neue Tanzentwicklung in Amsterdam und lebt derzeit in Wien, Österreich.

Mzamo Nondlwana ist eine queere, nicht-binäre Performance-Künstler*in aus Johannesburg, Südafrika. Ihre Arbeit konzentriert sich auf marginalisierte Körper und den Versuch, koloniale Fantasien zu unterlaufen. Im Jahr 2006 schlossen sie ihre Tanzausbildung an der MID (Südafrika) und 2014 an der SEAD (Österreich) ab. Sie arbeiteten mit Michikazu Matsume, Doris Uhlich, Magdalena Chowaniec, Needcompany und Michael Turinsky. Sie sind auch eine Hälfte des DJ-Kollektivs Bicha Boo, das seit 2017 ein audio-visuelles performatives Kollektiv ist.

Alex Franz Zehetbauer (geb. 1990, Brooklyn) ist ein Performancekünstler und Sänger, der an der Schnittstelle von Performance, Musik, bildender Kunst und Choreografie arbeitet. In seinen Performances betört er mit ausgefeilten Melodien, seltsamen stimmlichen Eskapaden und unerwarteten Wendungen. Kritiker haben ihn ein Sumpfmonster, einen Engel und einen rotäugigen Dämon genannt. Er studierte Gesang, Choreografie, Schauspiel und Komposition am Experimental Theater Wing der NYU Tisch School of the Arts und am International Theater Workshop in Amsterdam.
Zu den jüngsten Aufführungen seiner Arbeit gehören: Austrian Fashion Awards, Wien (2024), Vienna Art Week, Österreich (2024); Steirischer Herbst, Graz, Österreich (2024); C-Mine, Genk, Belgien (2024); Austrian Pavillion / Gwangju Bienniale, Südkorea (2024); Warehouse9, Kopenhagen, Dänemark (2024); Gessneralle Zürich, Schweiz (2024). www.alexfranzzehetbauer.com

Als Künstlerin, Choreografin und Regisseurin arbeitet Elisabeth B. Tambwe mit verschiedenen Formen und Genres: Performance, Choreografie, Film, interaktiv und generativ, sowie mit verschiedenen Dramaturgien und Räumen wie Installationen und Bühnen. Sie interessiert sich für das Auftauchen neuer Formen von Andersartigkeit und die einzigartigen Beziehungen und Sprachen, die sie hervorbringen. Was verraten sie über unser Menschsein, und wie fordern sie den Begriff des Anthropozentrismus heraus? Ihre Projekte sind transdisziplinär und kollektiv und versuchen, gemeinsame Forschungsräume zwischen Performance-Kunst und Sozialwissenschaften zu schaffen.
https://www.elitambwe.com/de/dig-up-productions-de

https://www.chateaurouge.at

Benoît Jouan ist Autor und Illustrator. Er studierte Bildende Kunst und hat einen Universitätsabschluss (Master of Visual and Plastic Arts/Universität Lille III, Frankreich) und ein Kunsthochschuldiplom (Diplôme national supérieur d’expression plastique-DNSEP & Diplôme national d’arts plastiques-DNAP der École de Tourcoing, Frankreich). Er arbeitete zwanzig Jahre lang (1999-2019) am Musée d’art moderne, contemporain et brut de Lille Métropole (LaM) in Villeneuve-d’Ascq (Frankreich) als Dozent und Leiter von Kunstworkshops (spezialisiert auf Druckgrafik) in geschlossenen Umgebungen wie psychiatrischen Krankenhäusern und Gefängnissen. Seit 1998 arbeitet er mit Elisabeth Bakambamba Tambwe zusammen. Seit 2022 lebt und arbeitet er in Wien.

Indra Jäger, geboren in Frankfurt am Main, lebt seit 2000 in Wien. Nach dem Studium der Publizistik- und Kommunikationswissenschaften hat sie den Kunst- und Kulturverein IM ERSTEN mitinitiiert und geleitet (2012-16). In diesem Bereich arbeitet sie weiterhin als Produzentin für Dig Up Productions und ist verantwortlich für das diskursive Performanceformat „Salon Souterrain“ sowie „Speech of Love: Absence“ und ‚Beyond The Overflow‘. Seit 2023 ist Indra als Redakteurin und Chefin vom Dienst bei der österreichischen Plattform relevant.news tätig.

David Pujadas Bosch wurde in Barcelona geboren und lebt seit 2000 in Wien. 2000-2013 arbeitete bei IBM Österreich in verschiedenen Bereichen (u. a. Berater für Anzeigenunterstützung, Qualitätskoordinator, nationaler Focal Point). 2003-2013 studierte an der Akademie der bildenden Künste in Wien bei Monica Bonvicini (Bildhauerei und performative Kunst) und Harun Farocki (Film und Kunst). Seit 2013 besucht er die Filmklasse von Thomas Heise. Arbeitet hauptsächlich mit Video und Film, widmet sich aber auch der Fotografie, dem Zeichnen, dem Schreiben und der Durchführung von Performances und Klanginstallationen. Von 2009 bis 2016 regelmäßig illustriert, geschrieben und Buch geführt für Paradigmata – Journal for People and Discourse – neben anderen verlegerischen Tätigkeiten wie Layout, Redaktion und Vertrieb.
https://davidpujadasbosch.wordpress.com

Salon Souterrain by Dig UP Productions© Susanne Senekowitsch

Mit der Unterstützung von:

Details der Veranstaltung:

Salon Souterrain – Nowtopia

Beginn 09. April 2025 @19:30 Uhr

Orte:
WUK
Museumsquartier
Währinger Str. 59, 1090 Wien, Österreich